Ferienprojektwoche und partizipative Stückentwicklung
In «The Best Worst Case» drehte es sich um
Schlimmes, Gruusiges, Zukunftsängste und Böses. Was ist das Potential am
Schlimmen? Was interessiert uns am Bösen? Warum macht es Spass, etwas zu
zerstören? Was passiert, wenn wir uns trauen, Dinge auszusprechen, die nicht
schön und positiv sind.
Das uantuzten theaterkollektiv ging zusammen mit
Kindern (und ihren Erwachsenen) diesen Themen auf den Grund. Dazu wurde während
einer Ferienwoche spielerisch und installativ geforscht und anschliessend an fünf Spielsonntagen mit dem Produktionsteam weiter
experimentiert. An den Spielsonntagen gab das Kollektiv in Form eines Showing
Einblick in das, was aus den Ideen der Kinder entstanden ist. Das Showing war
dann wiederum der Ausgangspunkt für das anschliessende Weitertüfteln von
Kollektiv und dem Produktionsteam. Es entstand ein spielerischer und
nachhaltiger Dialog zwischen Theaterschaffenden und dem jungen Publikum. In der
Probephase erarbeitete das Kollektiv aus der umfassenden Recherche das sechzigminütiges
Theaterstück «Bis das böse Einhorn tanzt» mit gemeinsamer Autor*innenschaft, welches am Theater PurPur zur
Uraufführung kam.
«Ich fand es sehr nice, dass in einem amüsanten Stück so
viele wichtige Themen dabei sind. Es hat Spass gemacht sich Sachen auszudenken und
dass es keine „falschen" Ideen gab, alles wurde ernst genommen.
Es war ein Mix zwischen Theater spielen und
Theater schauen - ein richtig nices Projekt mit vielen netten Menschen. Unbedingt
möchte ich auch am nächsten Projekt teilnehmen!»
— Alex (Teil des Produktionsteam
Credits: David Schelker
An fünf Spielsonntagen im Theater PurPur wurde mit einem Produktionsteam bestehend aus Kindern und ihren Erwachsenen Ideen für ein Theaterstück gesammelt. Jeder Spielsonntag bestand aus einem Showing – das Kollektiv zeigte eine theatrale Skizze aus den Ideen der Kinder – und einem Workshop – gemeinsames weiterforschen mit dem Produktionsteam. Das Material aus der Ferienprojektwoche wurde am ersten Spielsonntag gezeigt und bildeten die Grundlage für die Stückentwicklung. Das Produktionsteam erfand die besten und schlimmsten Geschichten, gründete das Müll-Land, spielte neue Szenen aus bestehenden Bausteinen, führte Interviews und erfand die unheimlichsten und zugleich liebenswürdigsten Figuren. Durch das Wechselspiel von Showing und Workshop entstand ein künstlerischer Dialog zwischen Theaterschaffenden und dem Produktionsteam.
All diese Ideen haben massgeblich das Theaterstück «Bis das böse Einhorn tanzt» mitgestaltet.
Credits: uantuzten theaterkollektiv
In der Ferienprojektwoche verwandelte sich das Theater PurPur in ein Forschungsbüro für die beste und schlimmste Welt. Es wurden böse Geschichten erzählt, die immer schlimmer und schlimmer wurden. Und gute Geschichten, die immer besser und besser wurden. Wer bestimmt, wann etwas nicht mehr schlimmer oder nicht mehr besser werden kann? Wir haben Dinge zerstört, vor denen wir Angst haben oder die wir als Schlecht für diese Welt sehen. Die Forscher*innen haben im Labor neue Pflanzen gezüchtet, in die Zukunft geschaut und mit den wichtigsten Präsident*innen der Welt eine Werbekampagne gegen das Abfallproblem gestartet.
An einer internen Ausstellung konnten die Forschungsergebnisse installativ besucht werden. Die Recherche in der Ferienprojektwoche diente dem uantuzten theaterkollektiv als Ausgangslage für das erste Showing der partizipativen Stückentwicklung.
Ein Projekt des uantuzten theaterkollektiv in Kooperation mit dem Theater PurPur.
Mentorat durch Stefan Colombo.
Unterstützt von: